Geschichte

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Im April 1954 wurde von Prof. W. Rothmaler (Greifswald) zur Mitarbeit an einer pflanzengeographischen Kartierung der Gefäßpflanzen Mecklenburgs aufgerufen (FUKAREK 1984). Auf Grund dieses Aufrufes bekundeten zahlreiche Interessenten ihre Mitarbeit. Diese schlossen sich bald zur „Arbeitsgemeinschaft Mecklenburger Floristen“zusammen, die später in „Arbeitsgemeinschaft Geobotanik Mecklenburg-Vorpommern“ umbenannt wurde.

Prof. Rothmaler, der Direktor des Institutes für Agrobiologie an der Universität in Greifswald, beauftragte Dr. Franz Fukarek, aufbauend auf seinen Kenntnissen aus dem mitteldeutschen Raum, mit der Leitung der AG Mecklenburger Floristen und mit dem Aufbau einer pflanzengeographischen Kartierung unseres Landes. 128 vermutlich pflanzengeographisch interessante Arten wurden für die Kartierung ausgewählt. Außerdem wurde eine Kartei angelegt, in die sämtliche floristischen Daten (Literaturangaben, Herbarbelege, Meldungen von Exkursionen) für alle Gefäßpflanzen übertragen wurden. Die Arbeitsgemeinschaft Mecklenburger Floristen traf sich einmal im Jahr auf dem Floristentreffen, die der Erforschung der Flora sowie dem Kennenlernen und dem Erfahrungsaustausch dienten. Die Arbeitsgemeinschaft stellt bis in die heutige Zeit ein Bindeglied der meist einzeln und weit im Land verstreut tätigen Pflanzenkennern und auch ein Bindeglied zwischen Berufs- und Hobbybotanikern dar. Die Arbeitsgemeinschaft wurde über viele Jahre von staatlichen Stellen finanziell unterstützt. Die Floristentreffen fanden in den verschiedensten Gebieten von Mecklenburg-Vorpommern statt und so konnten viele besonders interessante Naturräume vorgestellt werden.

Seit 1979 fanden auch jährlich 5-tägige Arbeits- und Kartierungstreffen statt, auf denen durch intensive Gelände- und anschließende Bestimmungsarbeit die Mitglieder sich gegenseitig lehrten, wobei natürlich besonders die jüngeren von kenntnisreichen Botanikern wie Prof. Fukarek, Heinz Henker, Heinz Sluschny, Andreas Mohr oder Ulrich Voigtländer und Christian Berg profitierten.

Jährliche Mooskartierungstreffen begannen 1986.

Direktes Ergebnis der Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft ist die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift den „Botanischen Rundbrief für Mecklenburg-Vorpommern“, die Publikation von Verbreitungskarten zur Pflanzengeographie Mecklenburgs (10 Reihen mit ca. 260 Arten), das Erscheinen einer „Roten Liste der gefährdeten höheren Pflanzen Mecklenburg-Vorpommerns“ (letzte Fassung Voigtländer et al. 2005) sowie der „Flora von Mecklenburg“ (FUKAREK & HENKER 2005). Die Arbeitsgemeinschaft Geobotanik hat maßgeblichen Anteil an der Erfassung der Gefäßpflanzenflora Mecklenburg-Vorpommerns, deren Ergebnisse in den „Verbreitungsatlas der Pflanzen Ostdeutschlands“ eingeflossen sind (BENKERT, FUKAREK & KORSCH 1996).

 

Literaturverzeichnis:

Benkert, D., Fukarek, F. & Korsch, H. 1996. Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Ostdeutschlands. Fischer Jena.

Fukarek, F. 1984. 25 Exkursionstagungen der Arbeitsgemeinschaft Mecklenburger Floristen. Ein Rückblick über die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft. Botanischer Rundbrief für den Bezirk Neubrandenburg 15: 3 – 8.

Voigtländer, U. et al. 2005. „Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Pflanzen Mecklenburg-Vorpommerns“. Herausgegeben vom Umweltministerium Schwerin.

Fukarek, F. & Henker, H. 2005. „Flora von Mecklenburg-Vorpommern. Weißdorn Verlag Jena